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1800-21 |
Kinderjahre in Vrba und bei den Onkeln,
Schuljahre in Ljubljana |
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rance Pre¹eren wurde in eine Bauernfamilie
hineingeboren, als drittes Kind und erster Sohn von Mina
und ©imen Pre¹eren. Die offizielle Pre¹erenforschung legte
sein Geburtsdatum auf den 3. Dezember fest, in der letzten
Zeit treten aber einige Zweifel auf; der slowenische Genealogische
Verein, der einen exakten Stammbaum der Familie Pre¹eren
ausarbeitete, führt als das Geburtsdatum des Dichter den
2. Dezember auf, wohingegen er am 3. Dezember zu Taufe
getragen und ins Taufbuch eingetragen wurde. Das genauere
Geburtsdatum des Dichters soll für die Pre¹erenforscher
eine Herausforderung bleiben, für unsere Verwendung ist
aber am bedeutendsten, dass Pre¹eren überhaupt das Licht
der Welt erblickte. Der Bauernhof, mit Hausnamen bei Ribèevih,
war für jene Zeit ziemlich auf dem neuesten Stand und
der Vater ©imen war ein recht fortschrittlicher Hausherr.
Neben der Landwirtschaft befasste er sich auch mit dem
Obstanbau, einen zusätzlichen Verdienst brachte ihm noch
das Fuhrwesen ein. Mit seinem Gespann befuhr er das gesamte
Gorenjska Gebiet in allen Richtungen. Vater ©imen bestimmte
France, als den ersten Sohn, als seinen Nachfolger auf
dem Ribèevih Hof, jedoch ging dies nicht konform mit den
Plänen der Mutter Mina. Sie war viel ambitionierter als
©imen, auch gebildeter, deshalb wollte sie für ihre Kinder
einen Durchbruch in die Bürgerschicht ermöglichen. Die
Söhne sollten Herren werden, also Geistliche, deren es
im breiteren Familienverband schon einige gab. Mina lehrte
die Kinder lesen und schreiben, schon früh schickte sie
aus dem Haus, zu den Onkeln, die Gott in verschiedenen
Pfarreien dienten. Der Vater hatte hierbei nicht viel
zu sagen.
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France musste kaum achtjährig elterliche
Dorf Vrba verlassen, wohin er künftig nur noch in den
Ferien zurückkehrte, und auch das nicht so häufig. Ein
Teil der Gründe für die komplizierte Persönlichkeit des
Dichters liegt zweifellos auch darin. Pre¹eren zog zuerst
zu seinem älteren Onkel Jo¾ef, der Priester in Kopanj
bei Grosuplje war. Jo¾ef unterrichtete ihn die ersten
zwei Jahre selber, später dann schrieb er ihn auf der
Realschule in Ribnica ein. Pre¹eren war fleißig und begabt
genug und konnte seine Schulpflichten mit Leichtigkeit
erfüllen. Er war einer der besten Schüler, auch in das
Goldene Buch eingetragen. In die Ribnica-Jahre gehört
auch ein Erlebnis, das Pre¹eren offensichtlich für das
ganze Leben kennzeichnete. Noch auf dem Sterbebett in
Kranj klagte er seiner Verwandtschaft, "dass es für ihn
besser gewesen wäre, niemals in Ribnica gewesen zu sein".
Die Pre¹erenforscher haben den Hintergrund dieser Worte
nie vollständig und genau ergründen können, offensichtlich
ging es aber um eine auf irgendeine Art mit Sexualität
verbundene Erfahrung. Und wirklich, Pre¹erens Beziehungen
zu Frauen waren immer zumindest ungewöhnlich, wenn schon
nicht an der Grenze des pathologischen. Und auch das bleibt
eine der Herausforderungen für die Pre¹erenforscher.
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Die dritte Klasse der Normalschule besuchte
Pre¹eren schon in Ljubljana. Auch hier hatte er keine
Schwierigkeiten mit dem Lernen, besonders zeichnete er
sich beim Lernen klassischer Sprachen und beim Übersetzen
griechischer und lateinischer Dichter aus. Not musste
er nicht leiden, er half sich mit Nachhilfeunterricht
für weniger begabte Schüler. In Ljubljana wohnte er einige
Zeit mit seinem jüngeren Bruder Jo¾ef zusammen, der nach
Erzählungen der Verwandtschaft das schönste und begabteste
Mitglied der Pre¹erens war. Leider erkrankte er und starb
noch im Jahre 1815, in seinem ersten Schulbesuchsjahr.
France Pre¹eren lernte in Ljubljana einige Leute kennen,
die ihn später, so oder so, das ganze Leben begleiteten:
Andrej Smole, Bla¾ Crobath, Miha Kastelic, Matija Èop
und den "meni¹iè" (Mönch) Anton Martin Slom¹ek. Etwa in
diesen Jahren erkannte Pre¹eren , dass er nicht dazu berufen
sei, was sich seine Mutter Mina am meisten wünschte, ein
Geistlicher zu werden. Immer mehr fühlte er sich von den
Rechtswissenschaften angezogen, deshalb entschloss er
sich nach Wien zu gehen, wo er sich in den dritten Jahrgang
der Philosophie einschrieb. Nach dem damaligen Schulsystem
war dies eine Bedingung für das Jurastudium.
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