Vanessa Redgrave
und
Stane Sever

 

 
 
   NazajKazaloNaprej
 
     
1828   Pre¹erens erste Anstellung in Ljubljana  
     
or allem die Mutter wünschte sich, dass Pre¹eren im "Landes"dienst arbeiten würde, also als Staatsbeamter und das war zu jener Zeit ziemlich schwer zu erreichen. In der Zeit des Metternichsen Absolutismus hatten vor allem Adelige oder Bürgersöhne den Vorrang vor einheimischen Gebildeten, ungeachtet auf die Noten und den Studienerfolg. So bekam der junge Doktor der Rechtswissenschaften im Jahre 1828 seinen ersten Anstellung beim Anwalt Leopold Baumgartner. Vielleicht ist es Zufall, oder auch nicht, dass Pre¹erens erster Chef im damaligen Ljubljana als Freidenker, "Freigeist" galt. Auch Pre¹eren könnte man so bezeichnen, vor allem, wenn man sein lockeres Verhältnis zur Religion sowie der Staats- und Kirchenpolitik berücksichtigt. Der Dichter wohnte zuerst mit Miha Kastelic zusammen, einem literarischen Mitarbeiter und späteren Herausgeber der Kranjska èbelica (Krainerisches Bienchen), den die Literaturgeschichte nicht gerade freundlich beschreibt, besonders zweifelhaft solle sein Charakter gewesen sein. Und auch Pre¹erens Mutter erschien die Gesellschaft nicht geeignet, überdies erreichte sie bald, dass France mit seiner Schwester Katra zum Onkel Jo¾ef zog. Und nicht nur das, die Mutter konnte sich niemals mit Francens Anwaltstätigkeit anfreunden, die ihrer Meinung nach moralisch fraglich und deshalb nicht gottgefällig war. France Pre¹eren begann bald noch als unentgeltlicher Praktikant in Staatsämtern zu arbeiten, um auf diese Weise die Möglichkeit zu einer Festanstellung zu erhöhen. Der Mutter Sorgen waren aber damit nicht zu Ende: sie wollte den Sohn auf jeden Fall verheiraten und ihn so schnell wie möglich sicher in die geborgene und bequeme Fessel des Bürgerlebens einschließen. An dieser Stelle möchten wir es nicht wagen herumzurätseln, was das für die Entwicklung der slowenischen Literatur bedeutet hätte, France hätte aber "auf dieser Welt" wohl ein glücklicheres Leben führen können. Die Mutter und der Onkel leiteten in die Wege, dass er im Jahre 1829 Maria Johanna Khlun kennen lernte, eine reiche Deutsche aus Graz in der Steiermark. Magere jedoch glaubhafte Quellen aus jener Zeit deuten daraufhin, dass Maria Johanna dem France zuerst gefiel, bald jedoch verschreckte er und begann abzuwägen zwischen der reichen Mitgift und der Freiheit und Unabhängigkeit. Ein Teil der Überlegungen des Dichters ist vielleicht aus dem Vers "für die Mitgift, die keine Millionärin hat" aus dem Gedicht O, Vrba zu entnehmen. Auf der anderen Seite sollte hier aber das charakteristische Verhältnis Pre¹erens Frauen gegenüber nicht übersehen werden; die Khlun war beachtlich älter als seine sonstigen Musen, in der Regel jüngere Mädchen, und sie war ihm sehr wohlgesinnt, was ja bei des Dichters Liebesversuchen nicht die Regel war. Wie auch immer, Pre¹eren begann sich nach der anfänglichen Begeisterung über die Khlun, langsam zurückzuziehen; auf ihre zahlreichen Briefe antwortete er nicht und vernachlässigte die Kontakte überhaupt, er sammelte niemals soviel Kraft, um sich mit Maria offen auszusprechen. Die Angelegenheit plagte ihn offensichtlich, denn ihr Anklang ist in einigen seiner Gedichte zu finden Sonetje nesreèe (Sonetten Unglücke), die allgemeine Kleinmütigkeit und die Unzufriedenheit mit sich selber stand den schlechten Ergebnissen bei der Richter- und Anwaltsprüfung Pate, die er im Jahre 1832 in Klagenfurt ablegte. Der bis dahin immer vorzügliche Pre¹eren bestand die Prüfungen kaum, nur mit ausreichender Note, und das war auch einer der Hauptgründe für die späteren Ablehnungen seiner Bewerbungen um eine selbstständige Anwaltspraxis.

 
     
     
   NazajKazaloNaprej    
 
 
Zalo¾ba Pasadena © Zalo¾ba Pasadena d.o.o., Ljubljana
technische Ausführung Gruppe TiBor, Dokumentarna d.o.o.
 skupina TiBor

Die Webseite ist für Internet Explorer 5.* optimiert; Bildauflösung 800 x 600 bei 32-Bit Graphik. Herstellung der Webseite wurde finanziell von Kultusministerium der Republik Slowenien unterstützt