Über-
setzung:
Anton
Funtek
Es liest:
Blixa
Bargeld
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Man gräbt ein Grab für jemand, der jüngst dem Tod erlag,
das Antlitz eines Jünglings tritt plötzlich an den Tag.
Die Totengräber stehen voll Grau'n, sie atmen nicht,
die minder Zagen heften ihr Aug' auf dies Gesicht.
Wohl fände schön ein jeder die hohe Stirne hier,
wenn eine düst're Wolke nicht lagerte auf ihr;
schön wären diese Lippen und schön die Züge auch,
wenn nicht darüber schwebte des Missmuts trüber Hauch.
Der Leib zerfällt zur Asche, vom Hauch der Luft zersetzt,
es bleibt vor den Erstaunten das Herz nur mehr zuletzt.
Es schlägt, von warmem Leben durchflutet, noch zur
Stund',
als schlüge es im Busen noch lebend und gesund.
Sie fragen, wer im Grabe zuletzt die Ruhe fand -
ein Heil'ger war's, der siegreich dem Moder widerstand!
Ein Grabstein stand daneben, den niemand angeseh'n,
man deckt ihn los vom Moose, darauf die Worte steh'n:
dass Dobroslav, den Sänger, bedecke dieser Stein,
ihn, der so süss besungen der Liebe Qual und Pein,
der Lieder, vielgefeiert, gedichtet auf sein Lieb,
aufs schöne, stolze Fräulein, das ungerührt verblieb.
Doch als sie einen anderen zum Liebsten sich erkor,
schwang sich aus seinem Herzen fortan kein Lied empor;
er klagte weder Menschen noch Gott sein herb Geschick,
kein Strahl hellt auf sein Antlitz, kein Nass trübt
seinen Blick.
Er lebte minder heilig als ledig jeder Pflicht,
empfing die heil'ge Beichte, die letzte …lung nicht.
Nein, Heiligkeit konnt' nimmer ihn gegen Moder fei'n,
sie sagen all', es könne sein Herz dies nimmer sein!
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