Vanessa Redgrave
und
Stane Sever

 

 
 
 
     
  PORTRAITS VON DR. FRANCE PRE©EREN  
     
           
   
  Franz Goldenstein
1850
 
F.K. Zajec
1865
 
Unbekannter Autor
19. Jh.
 
Ivan Zajec
1899
 
 
   
  Unbekannter Autor
um 1900
 
Anton Èeh
1908
 
Anton Ko¾elj
1912
 
Miha Male¹
1922
 
 
   
  Hinko Smrekar
1927
 
Unbekannter Autor
erste Hälfte des 20. Jh.  
Elko Justin
1937
 
Marjan ©orli
Janez Vidic
1944
 
   
  France Miheliè
1945
 
Bo¾idar Jakac
1946
 
Maksim Gaspari
1948
 
Bo¾idar Jakac
1948
 
 
   
  Vladimir ©tovièek
Stane Dremelj
50-er Jahre
 
Pavel Pirih
Beginn der 50-er Jahre
Milan Batista
1963
 
 
   
  Franc An¾el
1968
 
Ive ©ubic
1976
 
Drago Tr¹ar
Beginn der 80-er Jahre
Borut Peèar
1984
 
 
   
  Toma¾ Kr¾i¹nik
1980
 
Marjan Belec
1990
 
Rudolf ©panzel
1991
 
Vladimir Lakoviè
1991
 
 
     
  Andrej Dolinar
1993
 
Miha Kaè
1996
 
Stane Kolman
1998
 
   

eider existiert kein einziges Abbild vom Dichter France Pre¹eren, von dem man mit Gewissheit sagen könnte, dass es noch in der Zeit seines Lebens entstanden sei. Aus Aussagen von Verwandten und einigen anderen Zeitgenossen geht hervor, dass er sich dem Portraitieren entzogen hat. Vergebens versuchte sein Freund Franc Potoènik eine letzte Gelegenheit zu nutzen, doch noch ein getreues Abbild von Pre¹erens Gesicht zu erhalten, als er in der Nacht des 8. Februar 1849 dem Maler Matev¾ Langus einen Brief schrieb, in dem er diesen beschwor, sofort nach Kranj zu reisen und den armen Petrarkisten in seinen letzten Stunden auf der Totenbahre zu malen. Leider entsprach Langus, der zu jener Zeit in Ljubljana als bester heimischer Maler galt, nicht seiner Bitte. Das allgemeine Bedauern der Slowenen nicht ein einziges Abbild ihres berühmtesten Dichters zu haben, das noch zu Lebenszeiten entstanden wäre, war wahrscheinlich der entscheidendste Anlass, dass sich der Maler Franz Kurz Goldstein aus Ljubljana im Jahre 1850 ohne besondere Aufforderung entschloss, den Dichter Pre¹eren zu malen. Obwohl der Künstler das Gesicht seines Freundes erst ein Jahr nach seinem Tod und vier Jahre nach ihrem letzten Beisammensein aus dem Gedächtnis malte, stellt für die Slowenen dieses Bild einen außerordentlichen Wert dar, denn bis jetzt ist dies das einzige bekannte bildnerisches Dokument, welches das geheimnisvolle Rätsel entlüftet, wie des Dichters Körperabbild ausgesehen haben mag. In den nachfolgenden hundertfünfzig Jahren nach Goldstein versuchten eine Reihe von Malern und Bildhauern das verlorene Abbild des Dichters einzufangen. Sie bildeten ihn zuerst nach dem Gedächtnis oder nach Erzählungen und halfen sich dabei sogar mit Fotos von Verwandten. Später, als die Zeitgenossen von Pre¹eren starben, malten die Künstler den Dichter nach ihren Phantasievorstellungen, die auf der Grundlage ihres Verstehens von Pre¹erens Poesie entstanden. So stellt sich heute eine außerordentliche farbige Galerie der bis jetzt bekannten Bilder dar, zugleich aber auch eine überaus interessante Darstellung der geschichtlichen Entwicklung unseres Erlebens von Pre¹erens bildlicher Darstellung.

Goldsteins Bild von France Pre¹eren, das Franc Potoènik bald nach seinem Entstehen erwarb und ab 1851 bis etwa 1869 bei Janez Bleiweis in Aufbewahrung hatte, konnte aber in der breiteren slowenischen Öffentlichkeit bis zum Jahr 1900 nicht so richtig aufleben, als anlässlich des hundertsten Jahrestages von Pre¹erens Geburtstag ihr damaliger Besitzer Franc Levec zum ersten Mal in Pre¹erens Album und mit einem beigelegten Brief von Potoènik die Authentizität nachwies. Besonders in der Zeit, als das Bild bei Bleiweis hing, war es nur einigen Auserwählten zugänglich. Unter diesen Auserwählten war auch der Bildhauer Franc Ksaver Zajec und er machte nach dem Bild die erste Büste von France Pre¹eren. Zajec war in jener Zeit bereits ein bekannter und erfahrener Portraitmaler, kannte den Dichter aber nicht persönlich. Die Gipsbüste in Überlebensgröße wurde als eines der lebenden Bilder für das Stück Die Taufe an der Savica auf der Bühne des Landestheaters in Ljubljana am 2.12.1865 gemacht.

Umsonst suchten der Verleger Otto Wagner und der Redakteur Fran Levstik ein Pre¹erens Bild, als sie im Jahre 1866 die erste Nachlassausgabe von Pre¹erens Poesien, die Pesmi Franceta Pre¹irna für Klasje vorbereiteten. Ein unbekannter autodidaktischer Maler behalf sich beim Zeichnen des Dichterportraits für dieses Buch mit einem Foto der Schwester Katra, mit mündlichen Beschreibungen noch lebender Bekannter des Dichters, als Model stand ihm anscheinend auch der Cousin Anton Svetina. Dieses Bild, das sogenannte Wagner Bild, nahmen viele spätere Maler als Muster, und nach diesem Bild stellten sich die Slowenen bis 1900, bis zu Levecs Veröffentlichung des Bildes von Goldstein, den Dichter vor.

Von den späteren Darstellungen im 19. Jahrhundert gilt es wenigstens die kleinen Statuen des Dichter Pre¹eren aufzuführen, die Franc Ksaver Zajec gegen Ende des Jahres 1870 begann in Serienproduktion herzustellen, die Abbilder von Franc Pustavrh (vor 1876), Josef MukaÞovski, Ignac Figner (1879), Toma¾ HrnciÞa (1891) und besonders die Pre¹eren Büste des Bildhauers Alojzij Gangl (1895) aus Carrara-Marmor.

Die Anzahl der Abbildungen von France Pre¹eren stieg vor allem gegen Ende des 19. Jahrhunderts, als sich die Slowenen auf das Fest des hundertsten Jahrestages des Geburtstages des Dichters vorbereiteten. Sein Bild erschien jetzt auf nationalen Briefkarten und ab 1896 auch auf Ansichtskarten. Eine bedeutende Anregung für die Bildhauer war auch das Bestreben, ein zentrales Denkmal für den Dichter Pre¹eren in Ljubljana aufzustellen. An der Ausschreibung nahmen sechs angesehene Bildhauer teil, prämiiert wurde der Entwurf von Ivan Zajec. Das Denkmal wurde am 10.9.1905 enthüllt. Aus dem Jahr 1900 sind noch die Abbildern der Maler Ivan Grohar und Ivan Vavpotiè, des Bildhauers Alojzij Repiè und Portraits unbekannter Autoren besondere Aufmerksamkeit wert, die im Rathaus von Ljubljana, in der Studienbibliothek in Novo mesto, im Wirtshaus Kaprol in Sodra¾ica und anderswo aufbewahrt werden. Diesen folgten in nächsten Jahren Abbilder von Alojzij ©ubic (1902), Sa¹o ©antel (1905), Maksim Gaspari (1905, 1907), Anton Èeh (1908), Anton Sever (1909), Anton Ko¾elj (1912), Lojze Dolinar (1914) und andere. Im Zeitraum zwischen den beiden Weltkriegen kennzeichneten folgende Künstler bedeutend Pre¹erens Ikonographie: Maksim Gaspari, Bo¾idar Jakac, Hinko Smrekar, Elko Justin, daneben noch Ivan Vavpotiè, Ivan Èargo, Nikolaj Pirnat, France Gor¹e, Viktor Cotiè, Ksenija Prunkova, Rajko ©ubic, Stane Dremelj und andere. In dieser Zeit beeinflusste vor allem France Kidriè die bildnerischen Schöpfer. Er bereitete 1935 seine umfangreiche Arbeit über Pre¹eren und später noch das Pre¹eren Album vor. Ein anderes Vorbild war Miha Male¹, der 1940 Initiator für die illustrierten Herausgaben von Pre¹eren Poesien war.

Die Kontinuität der Abbilder des Dichters wurde während des Zweiten Weltkriegs nicht völlig unterbrochen (Avgust Èernigoj, Hinko Smrekar, Janez Vidic, Stane Dremelj und France Miheliè). Nach dem Krieg schlossen sich den Künstlern Jakac, Gaspari und Dremelj unter anderem auch Èoro ©kodlar, Boris Kalin, Franèi¹ek Smerdu, Vladimir ©tovièek an, diesen dann ab den sechziger Jahren noch Milan Batista, Franc An¾el, Ive ©ubic, Toma¾ Kr¾i¹nik, Tone Dem¹ar, Drago Tr¹ar, Borut Peèar, Vladimir Lakoviè, Albin Ambro¾iè, Rudolf ©panzel, Pavel Pirih, Marjan Belec, Andrej Dolinar, Stane Kolman und noch viele andere.

Es wird vermutlich noch lange dauern, ein komplettes Verzeichnis aller bildnerischen Schöpfer, die in den fünfziger Jahren so oder anders unseren größten Dichter France Pre¹eren darstellten, zu erstellen. Auf jeden Fall ist aber die Tatsache erfreulich, dass Pre¹erens dichterische Gestalt geheimnisvoll und fortdauernd auch für die nachfolgenden Generationen unserer bildenden Künstler verlockend bleibt, um ihn mit ihren Werken zu verewigen.


 
  Janez Mu¹iè

 
     
 
 
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